In Branchen wie der Automobilindustrie, dem Nutzfahrzeugbau, der Landmaschinentechnik und dem allgemeinen Maschinenbau, wie zum Beispiel bei einem Einsatz in Kompressoren, Pumpen, Ventilen, werden an Bauteile aus Kunststoff äußerst hohe Anforderungen gestellt. Komponenten wie Dichtringe, Gleitlager oder Anlaufscheiben müssen mechanisch belastbar und dauerhaft verschleißfest sein, außerdem nur geringe Reibung im Betrieb aufweisen. Ebenso sind hohe Festigkeit, Steifigkeit und Schlagzähigkeit gefordert, damit die Bauteile auch unter Stoßbelastungen
nicht versagen.
Neben der mechanischen Performance spielt die Temperaturbeständigkeit eine entscheidende Rolle: Je nach Einsatzfall sollen diese Kunststoffe hohe Dauertemperaturen von über +260 Grad Celsius standhalten oder manchmal auch bei Tieftemperaturanwendungen bis zu -200 Grad Celsius noch funktionsfähig bleiben.
Ein geringer thermischer Ausdehnungskoeffizient sorgt dafür, dass sich die Maßhaltigkeit der Teile bei großen Temperaturschwankungen kaum verändert.
Genauso wichtig ist eine hervorragende Chemikalienresistenz. Hochleistungskunststoffe widerstehen aggressiven Medien, etwa Ölen, Lösungsmitteln oder Kraftstoffen, und sind korrosionsbeständig – im Gegensatz zu Metallbauteilen tritt keine Oxidation auf.
Zudem erfüllen viele Hochleistungs-Polymere spezielle elektrische Anforderungen. Sie dienen in der Regel als Isolatoren und besitzen eine geringe Entflammbarkeit, was den Einsatz in elektrischen Umgebungen sicherer macht. Durch Zusatz von Kohlefasern lassen sich manche Werkstoffe auch leitfähig einstellen, um etwa eine elektromagnetische Abschirmung in bestimmten Frequenzbereichen zu ermöglichen. Die Kombination aus exzellenten mechanischen, thermischen, chemischen und elektrischen Eigenschaften macht Hochleistungskunststoffe in den genannten Branchen unverzichtbar.